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Bundesweite Bewertung zur Stickstoffminderung in der Landwirtschaft

Die Auswirkungen möglicher Stickstoffminderungsmaßnahmen in der Landwirtschaft auf die Gewässerqualität sind Gegenstand eines im Auftrag des Umweltbundesamts erstellten Berichts. Hierin wird, mit methodischen Änderungen gegenüber früheren Berechnungen, für das Bundesgebiet insgesamt für die Jahre 2011 bis 2013 ein mittlerer Überschuss der N-Flächenbilanz von 67 kg/ha Landwirtschaftsfläche (LF) berechnet, wobei die Spanne in den Landkreisen von 24 bis 123 kg/ha LF reicht. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass damit ein Nitratwert von 50 mg/l im Sickerwasser (d.h. bei Austritt aus der durchwurzelten Bodenzone) nahezu bundesweit verfehlt würde. Selbst bei Reduzierung des N-Flächenbilanz-Überschusses auf den vom UBA vorgeschlagenen Zielwert von 30 kg N/ha käme es vielfach noch zu einer Überschreitung; im Durchschnitt aller Kreise müsste der N-Überschuss um 43 kg N/ha reduziert werden, um den Nitrat-Grenzwert im Sickerwasser einzuhalten. Für bestimmte Regionen müsste darüber hinaus eine Abstockung der Viehbestände und/oder der großräumige Transfer von Wirtschaftsdüngern und Gärresten in Betracht gezogen werden. Statt eines für das ganze Land gemittelten Zielwerts als Indikator wird jedoch vorgeschlagen, regionale Zielwerte zu ermitteln. Behandelt wird auch die Zielkonkurrenz zwischen Maßnahmen des Atmosphären- und des Grundwasserschutzes: Eine Verminderung der NH3 bzw. N2O-Emissionen aus Wirtschafts- und Mineraldünger in die Atmosphäre hat eine erhöhte N-Zufuhr zur Landwirtschaftsfläche zur Folge. Der Bericht "Bewertung von Maßnahmen zur Minderung von Stickstoffeinträgen in die Gewässer auf Basis regionalisierter Stickstoff-Überschüsse. Teil I: Beitrag zur Entwicklung einer Ressortübergreifenden Stickstoffstrategie. Zwischenbericht" (51 S.) vom Juni 2016 ist beim Umweltbundesamt als UBA Text 55/2016 abrufbar.

Im Frühjahr 2015 hatte das UBA ein Hintergrunddokument "Umweltbelastende Stoffeinträge aus der Landwirtschaft. Möglichkeiten und Maßnahmen zu ihrer Minderung in der konventionellen Landwirtschaft und im ökologischen Landbau" (32 S.) herausgegeben, das sich schwerpunktmäßig mit den Emissionen von Stickstoff, Phosphor, Schwermetallen, Pflanzenschutzmitteln und Tierarzneimitteln befasst. Das UBA schlägt hierin für den Überschuss der Stickstoff-Gesamtbilanz der Landwirtschaft in Deutschland eine Senkung des Zielwertes auf 50kg N/ha Landwirtschaftsfläche vor, was einem Zielwert für den Überschuss der N-Flächenbilanz von ungefähr 30 kg N/ha LF entspricht. Das Hintergrund-Dokument ist ebenfalls beim Umweltbundesamt abrufbar.

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