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Nitratabbaukapazität des Bodens nimmt ab

Der Grenz- beziehungsweise Schwellenwert von 50 Milligramm pro Liter Nitrat wird an 14 Prozent der europaberichtsrelevanten Grundwassermessstellen (EUA-Messnetz) zum Teil erheblich überschritten. 350 (respektive 35 Prozent) der deutschen Grundwasserkörper sind auf einem Flächenanteil von über 20 Prozent mit Nitrat belastet und daher aktuell in einem schlechten chemischen Zustand. Für die Wirkungsabschätzung der Entwicklung der Stickstoffeinträge und der im Zuge der Wasserrahmenrichtlinie vorgesehenen Maßnahmen auf die Zielerreichung im 2. Bewirtschaftungszeitraum, also bis zum Jahr 2021, wurde allerdings bislang nicht berücksichtigt, dass sich die Nitratabbaukapazität der Böden durch kontinuierliche Einträge irreversibel vermindert. Einige Wasserwerke berichten bereits heute von Nitratdurchbrüchen, geben Brunnen auf oder weichen auf tieferliegende Grundwasserleiter aus. Das Nitratabbauvermögen hängt von einer Reihe Faktoren ab, wie den geologischen Verhältnissen, der Bodenmächtigkeit, dem Gehalt an organisch gebundenem Kohlenstoff sowie an zugänglichen Eisendisulfiden und weiteren reduzierten anorganischen Schwefelverbindungen. Eine umfangreiche Darstellung des komplexen Faktorengeflechts enthält der im März 2015 erschienene DWA-Themenband "Stickstoffumsatz im Grundwasser", der auch Labor- und Feldversuche darstellt und Berechnungsansätze zur konkreten Abschätzung der Nitratabbaukapazität beschreibt. Der DWA-Themenband "Stickstoffumsatz im Grundwasser" ist zum Preis von 92 Euro (fördernde DWA-Mitglieder zahlen 73,60 Euro) über 02242/872-333, info@dwa.de oder über den DWA-Shop erhältlich und steht auch als E-Book zur Verfügung.

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