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Weltweiter Wasserkraftboom wirkt fatal auf die Biodiversität

Der gegenwärtige beispiellose Boom beim Bau von Wasserkraft-Staudämmen wirkt sich verheerend auf die Süßwasser-Biodiversität aus. Nach einem zwischenzeitlichen Abflauen hat längst eine neue Ära begonnen. Insbesondere in aufstrebenden Volkswirtschaften Südamerikas, Südostasiens und Afrikas boomt der Staudammbau für die Stromerzeugung unter dem Label "erneuerbare Energie" wie nie zuvor. Eine im Fachjournal Aquatic Sciences veröffentlichte aktuelle Studie aus dem Jahr 2014 beziffert die Zahl der weltweit geplanten oder im Bau befindlichen Staudämme mit einer Leistung von > 1 Megawatt auf mindestens 3.700 (!). Der Zuwachs wird nach Einschätzung der Autoren die aktuelle Wasserkraftkapazität um circa 73 Prozent auf 1.700 GW erhöhen. Der Rückgang der Wasserkraftkapazität durch Zusedimentieren des Stauraums bleibt dabei allerdings unberücksichtigt. Dieser dramatische Ausbau der Wasserkraft wird die letzten verbleibenden frei fließenden Flüsse auf dem Globus werden um rund 21 Prozent verringern. Betroffen sind einige der für die weltweite Biodiversität wichtigsten Gebiete. Dennoch wird damit der steigende Energiebedarf nur zu einem Bruchteil gedeckt: "It will only partially close the electricity gap, may not substantially reduce green-house gas emission (carbon dioxide and methane), and may not erase interdependencies and social conflicts (...) Clearly, there is an urgent need to evaluate and to mitigate the social, economic, and ecological ramifications of the current boom in global dam construction." Eine zugehörige Pressemitteilung des Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin vom Oktober 2014 ist abrufbar. Der Artikel ist online abrufbar.

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