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Übermäßige Nährstoffbelastung in deutschen Seen

Die bisher größte Datenbank zu Gewässergüteparametern aus 373 natürlichen Seen der norddeutschen Tiefebene belegt, dass sich der größte Teil der Seen in einem mäßigen bis schlechten ökologischen Zustand befinden. Eine der Ursachen ist die weiterhin viel zu hohe Nährstoffbelastung. Die an dem langjährigen Forschungsprojekt NITROLIMIT beteiligten Institute bestätigen, dass insbesondere in tiefen, geschichteten Seen Phosphor der limitierende Faktor für die Begrenzung der Phytoplanktonmasse ist. In flachen, durchmischten Seen und in Flussseen tritt - wesentlich häufiger, als bisher angenommen - die N-Limitation auf, in der die Stickstoffkonzentration das Pflanzenwachstum bremst. Rücklösungsprozesse von Phosphor aus dem Sediment und Stickstoffaustrag in die Atmosphäre durch Denitrifikation führen im Laufe der Vegetationsperiode zur tendenziellen Abnahme der Phosphorlimitation zugunsten der N-Limitation und anderer Faktoren. Um wenigstens in der Hälfte der Seen einen guten ökologischen Zustand erreichen zu können, schlagen die Forscher - je nach Seentyp - einen Zielwert für den Gesamtphosphorgehalt von 22 bis 66 µg/L vor. Erweiterte Erkenntnisse für die Stickstoffreduktion werden zum Jahresende erwartet. Das im Mai 2013 veröffentlichte NITROLIMIT - Diskussionspapier Band 1 ist hier verfügbar. Der Kontakt ist per E-Mail möglich.

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